Achtsam auf neuen Wegen - nicht nur am Jahresende

Gehen Sie raus!
Klar, das kennen Sie. Aber diesmal anders!
Nehmen Sie einen Fotoapparat mit (Handy reicht dafür auch)

Sie können für diese Übung, wenn es Ihnen ein Bedürfnis ist, joggen oder sportlich unterwegs sein, ebenso gut aber auch wandern oder einen langsamen Spaziergang machen. Diesmal nehmen Sie jedoch einmal eine neue Strecke. Das ist wichtig. Einen neuen Weg gehen!
In Ihrer Nähe gibt es bestimmt einen Park, einen Wald, einen Weg, den Sie noch nicht kennen. Variieren Sie. Probieren Sie das wirklich einmal aus. Suchen Sie sich einen neuen Weg.

Während ich das schreibe, ist der 16. Dezember. Ich bin gerade vom Joggen rein gekommen und will unter diesem Eindruck hier für Sie schreiben. Beim Joggen
Draußen ist es hier - wie schon die letzten Tage - grau und kalt, manchmal fallen ein paar Schneeflocken oder es regnet. Tagsüber wird es kaum noch richtig hell und vielen von uns drückt die Dunkelheit aufs Gemüt. In wenigen Tagen ist endlich Wintersonnenwende. Ab dem 21 Dezember werden die Tage, nur sehr langsam zunächst, dann immer schneller, länger und das Licht nimmt wieder zu! In gut einer Woche ist Weihnachten, kurz, das Jahr geht zu Ende.
Gehören sie zu den Menschen, die sich kurz vor Weihnachten von der allgemeinen Hektik anstecken lassen oder genießen Sie die Licht erfüllten Städte, Weihnachtsmärkte, gemütliche Abende zu Hause, vielleicht mit Freunden oder auch allein, bei einem heißen Tee und Kerzenschein?
Während draußen die Natur mehr und mehr zur Ruhe gekommen ist, schildern viele Menschen, unruhig oder sogar hektisch zu sein, noch viel erledigen zu wollen. Weihnachtseinkäufe, Besorgungen, Vorbereitungen für die Feiertage.

Schade eigentlich, bietet sich doch gerade jetzt an, diese Zeit für ein wenig inneres Aufräumen und Zentrierung zu nutzen. Viele bezeichnen die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr als Zeit "zwischen den Tagen zwischen den Jahren". Unbewusst schauen wir auf das vergehende Jahr zurück, machen uns Gedanken, was uns im neuen Jahr erwartet.
Tatsächlich ist diese Zeit traditionell sehr lange schon als Zeit der Stille und Einkehr begangen worden.
Früher, in einigen Regionen auch heute noch, beginnen ab dem ersten Weihnachtsfeiertag die so genannten 12 Rauhnächte. Eine Zeit zwischen der Zeit. Früher dachte man, es sei eine Zeit stürmischer Mächte, glaubte, das Geister ihr Unwesen trieben, die sich am 6. Januar als wilde Jagd, am Ende der Rauhnächte, wieder zur Ruhe begaben.
Nun bin ich weder abergläubisch, (das soll bekanntlich Unglück bringen ;-) ) noch religös, möchte Sie aber in diesen Tagen mit kurzen Texten und Übungen einladen, diese Zeit in besonderem Maße für sich zu nutzen. Als Zeit, die Sie - auch wenn Sie arbeiten müssen - nutzen können, um Altes und Überflüssiges loszulassen, in Kontakt mit sich und den eigenen Bedürfnissen zu kommen, Kraft und Ruhe zu schöpfen, in die eigene Mitte zu kommen.
Diese Anregungen und Übungen sind so gehalten, dass Sie sie natürlich das ganze Jahr über machen können, gleichwohl ich der Meinung bin, dass - analog zur Natur - auch in uns oft eine ganz besondere Stimmung aufkommt in diesen Tagen. Und warum sollten Sie sich das nicht einfach auch gönnen und genießen.
Ich nehme die jeweiligen Übungen auf und Sie können die Tonaufnahme als mp3-Datei direkt runter laden. Dann können Sie die Übung auch unterwegs hören. Wo immer Sie sind. Und meine Stimme begleitet Sie.

Der Anfang:

Achtsam auf neuen Wegen

Gehen Sie raus!
Klar, das kennen Sie. Aber diesmal anders!
Nehmen Sie einen Fotoapparat mit (Handy reicht dafür auch)

Sie können für diese Übung, wenn es Ihnen ein Bedürfnis ist, joggen oder sportlich unterwegs sein, ebenso gut aber auch wandern oder einen langsamen Spaziergang machen. Diesmal nehmen Sie jedoch einmal eine neue Strecke. Das ist wichtig. Einen neuen Weg gehen!
In Ihrer Nähe gibt es bestimmt einen Park, einen Wald, einen Weg, den Sie noch nicht kennen. Variieren Sie. Probieren Sie das wirklich einmal aus. Suchen Sie sich einen neuen Weg.

Nehmen Sie dann wahr, dass Sie gehen oder laufen. Wie fühlen sich Füße und Beine an? Wie fließt der Atem? Wie unterscheidet sich die Temperatur der einströmenden und der ausströmenden Luft?
Wenn Sie joggen, beobachten Sie den winzig kleinen Moment des "Fliegens". Der Moment, wenn beide Füße gleichzeitig kurz den Boden verlassen haben und der eine Fuß nicht mehr, der andere Fuß den Boden noch nicht berührt. Das Auftreffen der Fußsohle und das erneute Abstoßen.
Beobachten Sie beim Gehen, wie sich Ihre Fußsohlen abrollen. Wie von der Ferse bis zu den Zehenspitzen Fuß für Fuß die Führung übernimmt.
Ihre Gedanken kommen und gehen dabei. Das ist in Ordnung. Ihr Atem fließt im eigenen Rhythmus.
Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit immer wieder auf die Füße und auf den Atem.
Und auch im Atmen gibt es diesen winzig kleinen Moment der Stille, zwischen dem Einatmen und dem Ausatmen und dem wieder Einatmen. Fokussieren Sie auf den Wechsel der Füße, auf den Moment dazwischen. Fokussieren Sie auf den Atem, auf den Moment der Stille.
Es reicht, wenn Ihnen dies immer mal wieder für einige Schritte und/oder Atemzüge gelingt. Sie brauchen sich dazu nicht anstrengen und es ist in Ordnung, wenn die Gedanken immer wieder abschweifen.

Richten Sie nach einiger Zeit nun die Aufmerksamkeit nach außen.
Achten Sie immer wieder auf die (hoffentlich neue) Umgebung. Was können Sie wahrnehmen. Wie fühlt sich die Luft an? Wie kühl oder warm ist es? Fallen Regentropfen oder Schneeflocken auf die Haut? Ist die Luft feucht oder trocken? Wie riecht es und natürlich, was ist zu hören?
Richten Sie nun ohne Anstrengung Ihre Sinne auf das, was ist, was Sie sehen, hören, fühlen, riechen, schmecken.
Machen Sie auch das für einige Minuten.
Wenn Sie mögen, können Sie sogar zwischen Innen- und Außenfokus immer wieder hin und her wechseln.

Wie fühlt es sich an? Merken Sie, wie sehr Sie alle Eindrücke und Erfahrungen ständig bewerten?

Gibt es unterwegs etwas, was Sie besonders anspricht, berührt, etwas, das Ihre Aufmerksamkeit vielleicht plötzlich bündelt? Ein Baum, eine besondere Wolke, eine Veränderung des Lichts? Oder auch etwas ganz anderes?
Machen Sie ein Foto davon! Oder gleich mehrere.
Dieses Foto ist Erinnerung daran, dass Sie diesen Moment, diesen Weg erlebt haben. Ein Moment Ihres Lebens. Ein Augenblick nur, festgehalten.
Heben Sie das Foto auf. Es werden weitere folgen!

Wenn Sie nach einiger Zeit zurückkehren, achten Sie auf den Übergang. Der Übergang von Ihrem Weg, Ihrem Ausflug, Ihrem immer wieder bei sich sein, zurück in vertraute Umgebung. Vielleicht an Ihrem Auto, am Bus, Ihr Zuhause. Vielleicht können Sie Zuhause eine Kerze anzünden, einen heißen Kakao, Kaffee oder Tee trinken, es sich für einige Zeit noch gemütlich machen, das Erlebte ausklingen lassen, noch einmal Ihr Foto anschauen. Heben Sie es bitte auf!

Vielleicht warten dann Menschen und Aufgaben auf Sie.

Bleiben Sie neugierig für diese und neue Erfahrungen.

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